Wenn mir die Worte fehlen,
ohne dass ich sie verloren habe.
Wie der Moment in dem man plötzlich den Himmel sieht,
auf dem Rücken liegend,
panisch nach Luft schnappend,
die einfach nicht in die Lungen will.
Angst, nie wieder atmen zu können. Wie lange überlebt mein Gehirn nochmal ohne Sauerstoff? Sollte ich mir diese Frage besser nicht stellen, um Sauerstoff zu sparen? Der krampfhafte Versuch sich zu entspannen. Zeit die scheinbar ewig dauert.
Wie vor dem Kleiderschrank zu stehen,
bunte Farben abwechslungsreiche Haptik
und nichts zum anziehen.
Es stapeln sich Pullover auf Shirts, Hosen hängen neben Röcken neben Kleidern.
Vor dem Schrank stehe ich – nach Luft schnappend.
Wenn ich mir selbst den Zugriff verwehre,
die Passwörter vor mir verstecke,
um die Worte, die Farben, den Ton nicht zu finden,
nicht an die passenden heranzukommen.
Falls es sie gibt.
Ob es sie gibt?
Wie teilen wir mit, wie wir uns fühlen?
Vielleicht müssen uns noch mehr Wörter fehlen.
Wie teilen wir, wie wir uns fühlen?
Wäre die beste Art der Beschreibung nicht, die Beschreibung sein zu lassen und andere mitfühlen zu lassen.
Einen Blutkreislauf gemeinsam benutzen.
Dann schwimmen die Endorphine und alle anderen Hormone auch an den Rezeptoren des anderen vorbei, die des anderen an den eigenen.
Gemeinsames Fühlen bei völliger Selbstaufgabe.
Sicher nicht nur wegen Infektionen und Blutgruppeninkompatibilität eine schlechte Idee.
Aber dann kann ich wenigstens bei Nebenwirkungen meine Arzt oder Apotheker fragen.
Wenn ich vor dem Bücherregal stehe,
voll mit Büchern die ich mir aus Lust gekauft habe,
und keines dieser Bücher lesen will.
Jeden Tag lese ich so viel,
hier den Einkaufszettel, da eine Unterhaltung,
diese Anleitung, jene Statusmeldung.
Vor dem Regal stehe ich – nach Luft schnappend.
Wie ich dich so ansehe und darüber nachdenke,
dass du mein Blut verklumpen lassen würdest und ich deines nicht,
aber wir trotzdem beide an verklumptem Blut sterben würden,
öffnest du die Augen.
Ich vermeide das Ausatmen.
Nicht um den Moment nicht mit meinem Postschlafatem zu zerstören –
Momente haben keine lange Halbwertszeit auch wenn ich Luft in meinem Körper halte –
sondern aus Angst, dass einfach keine neue Luft in meine Lungen wollen wird.
Vor dir stehe ich – nach Luft schnappend.
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